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LAOS II – Vientiane nach Kambodscha (Bine)

  
Laos
12. April 2009

LAOS II – Vientiane nach Kambodscha (Bine)

18.3.2009 – 10.4.2009

16306 km, Sting Treng (K)

Vientiane- Paksan- Thakhek- Nakhon Phanon (T) – Mukdahan (T)- Savannakhet- Pakse- Don Kong- Don Dhet – kambodschanische Grenze (975 Kilometer; 2.520 Höhenmeter)

In vielen Reiseberichten hatten wir davon gelesen, dass Vientiane eine ruhige kleine Hauptstadt sein soll. Und sie übertraf wirklich alle Erwartungen: die meisten Bauwerke sind nur zwei- oder dreistöckig und alles höhere nennt man dort „Tower“ (wobei das höchste Gebäude nur fünf hat). Das Zentrum ist so klein, dass man es bequem zu Fuss erlaufen kann. Sitzt man in einem Cafe an der Hauptstrasse wird man nicht vom Verkehr belästigt, so wenige Autos sind unterwegs. Wir besichtigten die goldene Pha That Luang, eine Stupa, die das wichtigste nationale Monument in Laos ist, und den Triumphbogen. Ansonsten relaxten wir in Vientiane. Ich verbrachte zwei Nachmittage damit in einem AC-Cafe zu lesen, dort konnte man seinen Kaffee gratis nachfüllen lassen und das nutzte ich weidlich aus. Uli programmierte und am Abend saßen wir gemütlich am Mekong oder in einem der zahlreichen Cafes. Leider ist Vientiane, wie ganz Laos, für Südostasien sehr teuer. Und die Portionen sind winzig, so müsste man eigentlich zwei oder drei bestellen um satt zu werden. An einem Abend lernten wir die französische Malerin Eliza kennen, sie lebte fünf Jahre in Indien und setzt nun ihre Reise durch Südostasien fort. Eine sehr beeindruckende Frau, die wir noch mehrmals auf unserem Weg durch Südlaos treffen sollten.

Unseren Tagesrhythmus mussten wir nun umstellen, da es schon am Vormittag sehr heiss wurde. So klingelte nun der Wecker um 05.00 Uhr und um 06.00 sassen wir auf den Rädern. Dies war nicht einfach, da man morgens eben auch am besten schläft, da es kühler ist. Ein Ventilator im Zimmer war nun der Schlüssel zum Relaxen können und gut schlafen.

Im Gegensatz zu Nordlaos ist der Süden flach und so konnten wir Tagesetappen von mindestens 100 Kilometern locker fahren und trotzdem mittags schon an unserem Zielort sein, wenn es am heissesten wird. Die Landschaft war, wie erwartet, nicht sehr aufregend aber auch nicht ganz so langweilig wie wir dachten. An einigen Abschnitten wird der Wald aufgeforstet und ist schön grün mit einem tropischen Flair. Vor Pakkading trafen wir die Reiseradler Nicole und Jörg (perrad.ch) und den Spanier Ivan (Asia en bici). Wir hatten ein sehr nettes Gespräch, doch leider fuhren wir in entgegengesetzte Richtungen und so verabschiedeten wir uns nach einer Stunde. Vielleicht klappt es und wir sehen Nicole und Jörg in Bangkok wieder.

Da unser laotisches Visum am ablaufen war, beschlossen wir bei Thakek nach Thailand auszureisen und dann wieder in Savannaketh einzureisen. Dies ist billiger als das Visa verlängern zu lassen, denn in Thailand ist das 14-Tage Visum gratis. Nach 100 Kilometern radelten wir in Thakek ein und stärkten uns noch mit einer Nudelsuppe. Von Thakek nach Nakhon Phanom in Thailand gibt es keine Brücke, man muss den Mekong per Schiff überqueren. Wir wussten, dass es eine Autofähre gibt und wollten diese und nicht die kleineren „Fussgängerschiffe“ benutzen. Alle wiesen uns zu einem kleinen Zollgebäude und meinten die Räder seien kein Problem. So stellten wir uns also dort an, alles lief auch ohne Probleme. Dann sahen wir erst, dass lauter steile Stufen zu den Schiffen, natürlich den „Fussgängerschiffen“ führten. Deshalb stehen auch Träger bereit um die Koffer und Waren hinunter und hinauf zu schleppen. Wir schleppten natürlich selbst. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie wir geschwitzt haben, bis endlich alles Taschen und die Räder unten bei den Booten waren. Das Boot war dann natürlich schon voll und wir mussten auf das nächste warten. Dieses kam aber bald und das Beladen verlief ohne Probleme. Aber wir hatten dennoch Zeit die Autofähre zu sehen, die auch gerade auf dem Weg zum anderen Ufer war. Wie leicht wäre es gewesen die Räder einfach hinauf zu schieben. Am thailändischen Ufer angekommen, trauten wir unseren Augen nicht: noch steilere Stufen. Schon ohne Gepäck schnauften die Leute sich ihren Weg nach oben. Als wir alles oben hatten, waren wir fix und alle. Witzig war dann als Uli noch eine Information vom thailändischen Grenzbeamten wollte die übrigens alle sehr nett waren). Dazu musste er sich tief zu dem Fenster bücken und dabei rann ihm der Schweiss im Strömen runter. Und er war ständig mit Wegwischen beschäftigt, da ihm der Schweiss in die Augen lief.

In Thailand mussten wir uns an den Linksverkehr gewöhnen und noch einige andere Dinge waren ganz anders als in Laos, es gab zum Beispiel überall Geldautomaten, die richtig Geld ausspuckten und gebührenfrei sind. Auch gibt es viel mehr Autos, in Laos fahren nur die superreichen mit riesigen Pickups rum, hier sind auch normale Autos auf der Strasse zu finden. Es scheint nicht so ein grosses Arm-Reich Gefälle zu geben. Nach einigem Suchen fanden wir dann ein billiges Hotel und machten uns auf die Suche nach Essen. In Laos eigentlich ständig hungrig, hofften wir hier auf grössere und vor allem billigere Portionen. Wir wurden nicht enttäuscht: Selbst in der etwas teuereren 7 Eleven Filiale war das Cola um die Hälfte billiger als in Laos. Ausserdem sind sie airconditioned und so verbrachten wir gern etwas Zeit in ihnen. Durch Zufall entdeckten wir dann einen tollen Nachtmarkt und schlugen uns die Bäuche voll, herrliche Frühlingsrollen mit Dip und Hähnchenschenkel wanderten in unsere Bäuche. Drei Frühlingsrollen kosteten gerade mal 0,50 Cent. So waren wir endlich mal wieder richtig satt. Wir radelten am nächsten Tag nach Mukdahan und beschlossen aufgrund der besseren Versorgung hier die Nacht zu verbringen und erst am nächsten Tag über die Brücke nach Laos zu fahren. Am Ende waren es 114 km um einige mehr als wir gedacht hatten, die letzten zogen sich ziemlich, da es einfach unheimlich heiss war. Wir fanden ein Hotel und genossen eine kalte Dusche. Auf dem Weg nach Mukdahan sahen wir einen riesigen Tesco Supermarkt und da konnte ich natürlich nicht widerstehen und musste rein. So einen Supermarkt hatte ich ewig nicht gesehen, voller leckerer Dinge.

Die Ein- und Ausreise verlief ohne Probleme. Irgendwie hatten wir die Angst, dass die Beamten uns mit den Rädern nicht auf die Brücke lassen und wir sie auf einen Pickup oder so verladen müssen. Und wirklich werden wir aufgefordert zu stoppen und mit Handbewegungen deuten sie an, dass wir nicht durchkoennen. Nach einigen Minuten klärt sich das Missverständnis: Wir sollen die Ausfahrt nehmen, dann brauchen wir nichts bezahlen. Ok, dann machen wir halt das. Laos hat uns wieder. In Savannaketh wollen wir das Thailand Visum beantragen, da man an der Grenze nur noch 15 Tage bekommt und das für uns viel zu wenig ist, wenn wir erneute, diesmal von Kambodscha aus, einreisen. Das Konsulat ist umgezogen und so dauert es etwas bis wir es gefunden haben. Die Beantragung des Visas verläuft ohne Probleme und ganz anders als wir es gewohnt sind. Wir sind eine gute Stunde früher dort und haben den Eindruck, dass diese Vorsichtsmassnahme unnötig war, denn niemand sonst ist dort. Während des Wartens merken wir aber, dass in dem Copy Shop Leute warten und auch in den Noodleshops sitzen einige. Alle sind relaxt und auch das Tor zum Konsulat wird offengelassen. In den zentralasiatischen Staaten verlief das ganz anders, alle drängeln und wenn man nicht aufpasst ist man auf einmal ganz hinten. Und die Tore zu den Konsulaten werden mit Sicherheitspersonal bewacht. Hier ist das einfacher, auch als es dann losgeht sind alle sehr relaxed, keiner drängelt und schnell haben wir unseren Antrag abgegeben. Am nächsten Tag können wir das Visa abholen. In Savannaketh gibt es nicht viel zu tun, die Stadt wirkt wie ausgestorben. Man merkt hier die französische Vergangenheit an den Gebäuden, sie sind teilweise in einem sehr schlechten Zustand und beginnen zu verfallen. Haben wir Eliza schon auf dem Weg hierher gesehen, so treffen wir sie hier wieder und verbringen einen netten Abend zusammen. Als wir die Visa abholen erleben wir eine freudige Überraschung: sie sind gratis! Anscheinend eine Promotion Aktion.

In drei leichten Tagen sind wir in Pakse, diese Stadt gefällt uns besser. Hier gibt es scheinbar mehr Autos als in Vientiane und es herrscht Leben in den Strassen. Wir machen einen Ruhetag um Informationen über die kommende Strecken in Kambodscha zu bekommen. Uli e-mailt Radlern die den „Shortcut“ von Stung Treng nach Siem Reap vorher gefahren sind und sie geben uns wertvolle Informationen. Ist dies doch eine Strecke, die nicht in unserer Karte verzeichnet ist und wir keiner wirklichen Strasse folgen können, sondern kleinen Pfaden im Dschungel. Auch hier treffen wir Eliza wieder und sie beschliesst wie wir zu den 4000 Islands zu fahren. In einem langen Tag fahren wir nach Kong Island, der groessten der 4000 Islands. Hier verabschieden wir uns nun endgültig von Eliza, die zurück nach Vientiane muss, unter anderem weil ihr Geld gestohlen wurde. Zum Glück ist uns noch nie so etwas passiert. Mit anderen Reisenden verbringen wir einen lustigen Abend auf Kong Island und am naechsten Tag geht es mit einem Long Tail Boat nach Don Det. Einer, unter Reisenden, sehr bekannten Insel. Es gibt keinen Strom, nur zwischen 18.00 und 22.00 werden die Generatoren eingeschaltet. Auch die Quartiere sind sehr einfach, doch kann man herrlich relaxen. Wir schaukeln in den Hängematten vor unserem Bungalow, lesen und geniessen die schönen Sonnenuntergänge. Die ersten zwei Nächte waren sehr angenehm, da es super abkühlte. Doch dann kommen zwei richtige heisse Tage und Nächte. Am letzten Abend treffen wir zwei andere Radler, Bea und Oliver, mit ihnen haben wir ein paar nette Stunden. Mit einem Boot setzen wir aufs Festand über und dann sind es nur noch 20 Kilometer bis zur Grenze nach Kambodscha.
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