AEGYPTEN II: kairo - assuan
Ägypten
14. Februar 2003
AEGYPTEN II: kairo - assuan
5840 km, assuan (AEGYPTEN)
route: cairo - ain sukhna - hurhgada - safaga - quena - luxor - assuanendlich wieder am rad! E-N-D-L-I-C-H! nach fuenf wochen abstinenz rollen wir (idealerweise an einem verkehrsberuhigten freitag) aus der 20-millionen-metropole hinaus. die gruende der etwas laengeren pause sind mehrere. zum einen waren bines eltern 8 tage zu besuch in kairo, 10 tage mein bruder christoph (waren auch zusammen am sinai tauchen, baden, etc...).
zum anderen hat sich unsere geplante route wegen verschiedener probleme als nicht moeglich erwiesen. bine und ich haben nun sehr lange eine meoglich route ausgearbeitet, und viel zeit mit internetrecherchen und soweiter verbracht. wir waren knapp dran in den iran zu fliegen, um dann ueber die zentralasiatischen staaten weiter nach osten richtung mongolei zu radeln. aber vor allem der winter und die eisigen temperaturen haben uns davor abgehalten. aber auch die sauteuren visas, die fast nur ueber visaagenturen zu kriegen sind. ich bin nun echt froh ueber die 'neu' route: bei asuan in den sudan, ueber karthoum nach aethiopien nach addis abeba. und wenn geht, radeln wir dann nach djibouti wieder zurueck zum meer. dann mit dem flieger nach bombay\/indien. weiter dann nach nepal, osttibet, china....
die ersten kilometer auf meinem geliebten reiserad tun mir gut. da das komplette niltal nur per polizei-konvoy zu fahren ist, radeln wir eine alternativroute. bine und ich fahren auf einer etwas kleineren strasse nach osten zum roten meer - nach ain sukhna. ein ort, der sich als wir dort nach 140 km ankommen, als keiner erweist. er besteht aus einer tankstelle, einem riesigen hafengelaende und einer ansammlung von sogenannten 'resorts', die auf einer strecke von 30 km am ufer des roten meeres verteilt sind. egal, an der tanke sind alle notwendigkeiten (7 wasserflachen und brot) schnell besorgt und weiter gehts.
am dritten erwischt uns ein schlimmer sandsturm. ab nachmittag verdunkelt sich die sonne - sie versteckt sich hinter einer hoch aufgebauten walze von sand. der ganze himmel ist schnell bedeckt und der kraeftige sturm blaest uns den sand ins gesicht, der auf der haut wie tausend nadelstiche piekst. auch die temperatur nahm deutlich ab. als uns der wind und sand zuviel wurde, schlugen wir so schnell es ging unser zelt auf. gerettet! aber auch im zelt sammelte sich bald der sand. und der wind ruettelte die ganze nacht an unserem zuhause.
naechsten tages war der himmel wieder klar, und mit schoenem rueckenwind radeln wir die kueste weiter nach sueden. erdoel und erdgas wird hier viel gewonnen. wir fahren an oelbohrinseln, pipelines und raffinerien vorbei.
obwohl es auf einer strecke von fast 500 km keine siedlung gibt, ist das zeltplatz-finden nicht immer leicht. das militaer ist sehr verteilt aber fast ueberall praesent. sei es bei oel-anlagen, den zahlreichen handy- und anderen sendemasten, oder den wachposten . an einem schoenen platz am meer werden wir nur nach kurzer zeit (nachdem unsere passdaten per funk muehsam durchgegeben wurden) gebeten weiterzufahren. schade um den schoene platz!
ras gharib ist eigentlich die einzige siedlung zwischen suez und hurghada. wir benutzen davon nur die shops und cafetaria an der kreuzung. laestig sind die checkpoints, wo wir ueberheblichen wichtigtuern unsere paesse zeigen muessen, um sie dann nach etlichen sinnloser fragen (where are you from? what is your name?..) und wartezeit wieder zurueck zu bekommen.
nach nur 5 1\/2 tage schoenes radeln erreichen wir hurghada. gegenueber vom sinai, nur etwas suedlicher. hurghada ist ein 1000-hotel-touristeloch ohne seele - teuer, haesslich und vor allem - das meer, die kueste laedt ueberhaupt nicht zum erholen ein. haessliche fertige oder unferige bauten reihen sich aneinander. leider kein vergleich mit dahab am sinai, wo bine, mein bruder christoph und ich es sehr schoen hatten: baden, schnorcheln und billig zu wohnen, essen und trinken... hier in hurghada ist es eigentlich genau umgekehrt. aber etwas pause muss sein.
zum halb-jaehrigen unterwegs sein schenkte bine uns noch einen tauchtag per boot. aber was wir da fuer 10 euro pro nase an fischen und korallen zu sehen bekamen war deprimierend und uninteressant. wahnsinn wie da die touristen abgezockt werden. bootsfahrt zu kleinen inseln und riffen, aber nix zu sehen. kein vergleich zum sinai, wo es kostenlos an der kueste die schoensten korallen und tausende fische zu sehen waren. schade drum!
die letzte richtige fahrradetappe auf aegyptischen boden geht sehr leicht - mit super rueckenwind spulen wir die 70 kilometer nach safaga schnell und problemlos ab. dann heisst es noch warten - um 6 sechs startet der letzte polizeikonvoy des tages nach luxor. unsere raeder kommen in die police-pickups, und aus platzgruende wir beide ebenfalls. die mit schnellfeuerwaffen bestueckten soldaten nehmen uns die warmen plaetze weg. leider heisst es bis luxor die polizeiwagen 2 mal zu wechseln. beim ersten stop stehen nur 3 waegen des konvoys bei der raststation, der jeep mit meinem rad ist nicht da. was fuer ein konvoy! bei den weiteren fahrte duerfen wir dafuer im auto sitzen. und die offiziere sind auch sehr freundlich.
der sinn dieser konvoy ist fuer mich zweifelhaft. aus sicherheitsgruenden - aufgrund vergangener anschlaege auf touristen - duerfen touristen in bestimmten gebieten (v.a. entlang des nils) nicht alleine reisen. auch busse und taxis mit touristen muessen konvoy fahren. allerdings werden potentiellen anschlaegen erst recht tuer und tor geoeffnet. jeden tag kommen zur exakt gleichen zeit und ort ein haufen touristen vorbei... leichter kann man gar nicht in die schlagzeilen kommen. ich denke, dass man so bessere kontrolle auf touristen ausueben kann. es scheint so, auch ob der zahlreichen checkpoints die wir in ganz aegypten passieren mussten, dass einzelreisende in aegypten nicht unbedingt erwuenscht sind.
in luxor geben wir uns lediglich karnak. beeindruckend fuer mich war die hyroglyphen halle, ein dichter wald von dicken saeulen, alle beschriftet in hyroglyphen-schrift.
obwohl ein touristehochburg und sehr teuer, habe ich luxor sehr genossen. die menschen sind sehr offen und interessiert, und sehr lebensfroh. es beginnnen hier schon viele, sich fuer unsere raeder zu interessieren, den preis etc. ich denke, dass nun langsam das 'richtige' afrika beginnt. wir waren einige stunden im markt, wo vor allem gemuese, fleisch etc. feilgeboten werden. hat mir grossen spass gemacht.
drei stunden konvoy brachte uns nach assuan. der suedlichsten stadt des landes, in der naehe des staudammes, der den nasser lake bildet - das groesste kuenstliche gewaesser der welt. leider ist fuer bine und mich, die wir sehr aufs geldausgeben achten muessen und die die preise des landes sehr gut kennen, sehr schwer hier im zentrum der touristenabzocke halbwegs zu normalen preisen etwas zu bekommen. ganz schamlos stehen in arabischer schrift preise angeschrieben, die wir aber nie zu hoeren bekommen. da verkaufen die schweine uns lieber nichts. wie muehsam.
heute sind haben wir unsere schwer erwarteten paeckchen vom postamt abholen koennen - die ueberfahrt nach wadi halfa am montag ist gerettet! wir haetten sonst eine woche warten muessen. so specken wir nun noch einmal an gepaeck ab, und bunkern neue lebensmittel. ab sudan wird es nun erstmals haerter - sand- und wellblechpisten, staub und schlechte versorgung erwarten uns. bis djibouti erleben wir nun das abenteuer afrika.